Sapphos Töchter. Mehrsprachigkeit und Geschlecht (1700-1900)

Mein Habilitationsprojekt „Mehrsprachigkeit und Geschlecht (1700-1900)“ untersucht die Schnittstellen von translingualen Schreibpraktiken und weiblicher Autorschaft in den europäischen Literaturen der Aufklärung. Das innovative Potential dieses Vorhabens liegt nicht nur in der Konvergenz der Analysekategorien von Gender und Mehrsprachigkeit, sondern auch in der historischen Perspektive.
Die kultur- und literaturwissenschaftliche Mehrsprachigkeitsforschung konzentriert sich so vor allem auf Autor*innen unserer Gegenwart, vereinzelt liegen Studien zur Renaissance vor, insbesondere das 19. Jahrhundert gilt jedoch noch immer – nicht zuletzt aufgrund des Siegeszuges der Nationalliteraturen – als Hochburg der Einsprachigkeit. Dass mehrsprachige Schreibverfahren, die für die kosmopolitische République des Lettres zentral waren, jedoch fortbestanden und vor allem bei Autorinnen als Strategie des Schreibens fungierten, mit Hilfe derer Teilhabe an der Aufklärung eingefordert wurde, ist eine der zentralen Thesen des Projekts.
Links
• „Weibliche Räume der Kritik. María Rosario Romero als Übersetzerin von Françoise de Graffigny“, Gastvortrag FU Berlin im Rahmen des Seminars von Dr. Lena Seauve „Weiblichkeitsentwürfe. Spanischsprachige Texte von und über Frauen im 18. Jahrhundert“
• „Geschlecht und Übersetzung in der spanischen Aufklärung“, Digitales Colloquium SPP Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit
• „Sapphos Töchter. Literarische Mehrsprachigkeit und weibliche Autorschaft in der europäischen Aufklärung“, Vortrag im Rahmen des Kolloquiums Aufklärung in Ost- und Westeuropa, LMU München und UniBW München
• „Hat Übersetzung ein Geschlecht?“, Referentin Podiumsdiskussion Universität Bamberg 14. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft ‚Frühe Neuzeit‘ im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands zu „Die Sprachen der Frühen Neuzeit“
• Gastwissenschaftlerin am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung, Teilprojekt zu Übersetzerinnen aus Spanien und Belgien
• „Mehrsprachigkeit in der Gegenwartsliteratur: Tomer Gardis broken german“, Gastvortrag von Dr. Sandra Vlasta (Bologna)