Sapphos Töchter. Mehrsprachigkeit und Geschlecht (1700-1900)

Sapphos Töchter. Mehrsprachigkeit und Geschlecht in der europäischen Aufklärung (Habilitationsvorhaben)

Mein Habilitationsprojekt „Mehrsprachigkeit und Geschlecht (1700-1900)“ untersucht die Schnittstellen von translingualen Schreibpraktiken und weiblicher Autorschaft in den europäischen Literaturen der Aufklärung. Das innovative Potential dieses Vorhabens liegt nicht nur in der Konvergenz der Analysekategorien von Gender und Mehrsprachigkeit, sondern auch in der historischen Perspektive.

Die kultur- und literaturwissenschaftliche Mehrsprachigkeitsforschung konzentriert sich so vor allem auf Autor*innen unserer Gegenwart, vereinzelt liegen Studien zur Renaissance vor, insbesondere das 19. Jahrhundert gilt jedoch noch immer – nicht zuletzt aufgrund des Siegeszuges der Nationalliteraturen – als Hochburg der Einsprachigkeit. Dass mehrsprachige Schreibverfahren, die für die kosmopolitische République des Lettres zentral waren, jedoch fortbestanden und vor allem bei Autorinnen als Strategie des Schreibens fungierten, mit Hilfe derer Teilhabe an der Aufklärung eingefordert wurde, ist eine der zentralen Thesen des Projekts.