Sapphos Töchter. Mehrsprachigkeit und Geschlecht in der Aufklärung

Sapphos Töchter. Mehrsprachigkeit und Geschlecht in der europäischen Aufklärung (Habilitationsvorhaben)

Meine Habilitationsschrift (10/2024 eingereicht) „Sapphos Töchter. Mehrsprachigkeit und Geschlecht in der Aufklärung“ untersucht die Schnittstellen von translingualen Schreibpraktiken und weiblicher Gelehrsamkeit in den europäischen Literaturen des 18. Jahrhunderts. Das innovative Potential dieses Vorhabens liegt nicht nur in der Konvergenz der Analysekategorien von Gender und Mehrsprachigkeit, sondern auch in der historischen Perspektive.

Die kultur- und literaturwissenschaftliche Mehrsprachigkeitsforschung konzentriert sich so vor allem auf Autor*innen unserer Gegenwart, vereinzelt liegen Studien zur Renaissance vor. Dass mehrsprachige Schreibverfahren, die für die kosmopolitische République des Lettres zentral waren und von Autorinnen als Strategie des Schreibens und kulturelles Kapital genutzt wurden, jedoch auch im 18. Jahrhundert fortbestanden und vor allem von Autorinnen genutzt wurden, um Teilhabe an der Aufklärung einzufordern, ist eine der zentralen Thesen des Projekts. Das Analysekorpus meiner Monografie setzt sich aus Texten aus Spanien, Frankreich und Portugal zusammen und umfasst neben Übersetzungen, Briefen, und lyrischen Texten eine Vielzahl an Archivalien.

Abgesehen von Übersetzerinnen (wie etwa Anne Dacier oder María Romero Masegosa y Cancelada, welche die erste spanische Version der Lettres d’une Péruvienne vorlegte) interessieren mich mehrsprachige Korrespondenzen und anderssprachige Lyrik. Zu den untersuchten Autorinnen gehören neben der auf Portugiesisch und Französisch schreibenden Leonor de Almeida Fanny de Beauharnais und Geneviève de Malboissière.

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Publikationen

„Literary Multilingualism and Women’s Writing in 19th-Century Europe. Translingualism and Gender in Madame de Staël and Leonor de Almeida“, Artikel für den Band Hidden Multilingualism in 19th-Century European Literature. Traditions, Texts, Theories (Hrsg. von Jana-Katharina Mende)
„Multilingualism in the Enlightenment“, Beitrag für Café Lumières, Blog von der University of Oxford, der Voltaire Foundation und dem Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung


Vorträge

„Weibliche Räume der Kritik. María Rosario Romero als Übersetzerin von Françoise de Graffigny“, Gastvortrag FU Berlin im Rahmen des Seminars von Dr. Lena Seauve „Weiblichkeitsentwürfe. Spanischsprachige Texte von und über Frauen im 18. Jahrhundert“
„Geschlecht und Übersetzung in der spanischen Aufklärung“, Digitales Colloquium SPP Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit
„Sapphos Töchter. Literarische Mehrsprachigkeit und weibliche Autorschaft in der europäischen Aufklärung“, Vortrag im Rahmen des Kolloquiums Aufklärung in Ost- und Westeuropa, LMU München und UniBW München
„Hat Übersetzung ein Geschlecht?“, Referentin Podiumsdiskussion Universität Bamberg 14. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft ‚Frühe Neuzeit‘ im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands zu „Die Sprachen der Frühen Neuzeit“
Gastwissenschaftlerin am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung, Teilprojekt zu Übersetzerinnen aus Spanien und Belgien