Charles Baudelaire, Les Fleurs du Mal, Lektürekurs
Kurze Beschreibung
Im Jahre 1857 veröffentlichte Charles Baudelaire eine Gedichtsammlung, die in vielerlei Hinsicht die Weichen für die europäische Lyrik der Moderne stellte: Les Fleurs du Mal (zu Deutsch: die Blumen des Bösen). Wie Gustave Flaubert wurde er für diese gnadenlose Provokation bürgerlicher Moralvorstellungen angeklagt, doch anders als dem Autor der Madame Bovary gelang ihm kein Freispruch.
In diesem Lektüreseminar (Modul B2) beschäftigen wir uns gemeinsam mit den Les Fleurs du Mal, die weltweit vielfach rezipiert wurden. Das Seminar setzt sich zum Ziel, formalästhetische Elemente, Begriffe und Konzepte der Lyrikanalyse (z.B. Metrik) kennenzulernen und zugleich ins Paris des 19. Jahrhunderts einzutauchen, das bekanntlich durch die Umgestaltung des Baron Haussmann tiefgreifende Veränderungen erfuhr.
Der Seminarplan umfasst viele der bekanntesten Gedichte der Fleurs du Mal („À une passante“, „Le Cygne“, „Rêve Parisien“), die wir intensiv lesen und wendet sich Meilensteinen der Forschung zu, die sich zwischen Romanistik und Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft bewegen (Hugo Friedrich, Barbara Vinken, Karlheinz Stierle, Jean Starobinski). Einen besonderen Schwerpunkt legen wir auf Interventionen der Übersetzung (Walter Benjamin, Stefan George, Simon Werle) und gehen der Frage nach, wie in diesen ausgewählten Übersetzungen eigene Auslegungen der Blumen des Bösen zu Tage treten. Zu den thematischen Schwerpunkten gehören Melancholie, Urbanität, Kunst, Armut, Intertextualität, ebenso nehmen wir eine postkoloniale Lektüre von Baudelaires Lyrik vor.
Wann
wöchentlich, dienstags, 10-12 Uhr
Anmeldung
Studierende der AVL Frankfurt können sich für den Zugang zu den Texten auf Olat gerne vor Semesterbeginn an mich wenden: kontakt@marilia-joehnk.de
Ein Reader mit den Texten wird Ihnen ab Anfang Oktober zusätzlich (keine Pflicht) beim Copyshop Script&Kopien zur Verfügung gestellt.