Start BMBF-Projekt

Lost in Archives - BMBF

Start BMBF-Verbundvorhaben „Lost in Archives“

Zum ersten Oktober 2024 hat das BMBF-Verbundprojekt „Lost in Archives“ (Förderlinie „Innovative Frauen im Fokus“) seine Arbeit aufgenommen. Das Vorhaben sucht nach unsichtbaren und vergessenen Frauen, die im 18. und im frühen 19. Jahrhundert in männlich dominierten Bereichen (Theater, Literaturkritik, Militärliteratur) tätig waren.

Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Isabelle Deflers (Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität der Bundeswehr, München), Dr. Anna Axtner-Borsutzky (Germanistik, Ludwig-Maximilians-Universität) und Dr. Marília Jöhnk (Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt). Die Koordination wird von Dr. Alissa L’Abbé (Universität der Bundeswehr, München) übernommen, eine Website befindet sich derzeit im Aufbau. An den drei Universitäten sind die jeweiligen Teilprojekte zu Militärliteratur, Theaterwesen und Literaturkritik angesiedelt. Ein Team von insgesamt 12 Personen (3 Projektleiterinnen, 3 wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und 6 studentische Hilfskräfte) setzt sich in den kommenden drei Jahren zum Ziel, durch intensive Archivforschung die Leistung von bisher unbekannten Frauen zu finden und sichtbar zu machen.

Dies soll durch Archivarbeit und einen interdisziplinären Ansatz, der auf Methoden der Geschichts- und Literaturwissenschaft basiert, erfolgen. Die innovativen Leistungen dieser Frauen sollen öffentlichkeitswirksam, u. a. in Form einer Wanderausstellung und Graphic Novel, aufbereitet werden. Die methodologischen Prämissen basieren auf der Hermeneutik, Textanalyse und Archivologie, ebenso werden Ansätze aus den Material Cultures berücksichtigt. Das Erkenntnisinteresse richtet sich zum einen auf die Rekonstruktion der (fragmentarischen) Biografien der Frauen, zum anderen auf die Mechanismen, die zu ihrer Vergessenheit beigetragen haben. Die Frauen werden in Konstellation zueinander, intergenerational und intersektional (Stand, Konfession, Alter, Familienstand) betrachtet, um spezifisch weibliche Bildungs- und Karrierewege, Wissensorte und -praktiken zu identifizieren. Um diese Frauen zu finden, wird das Projekt von den Nachlässen bekannter Gelehrter ausgehen und in den Paratexten ihrer Schriften (Danksagungen, Fußnoten), Korrespondenzen und Familienarchiven nach Spuren weiblicher Geistesarbeit suchen.

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